Art Laboratory Berlin

Stardust Boogie Woogie

Tania Antoshina, Mo Foster, Marcela Iriarte, Christian de Lutz, Jane Mulfinger, Bob & Roberta Smith, Jessica Voorsanger. Kuratiert von Francesca Piovano

Eröffnung
29.10.2010 ab 20h

Öffnungszeiten
Fr- So 14-18h
von 30.10.2010 - bis 28.11.2010

Stardust Boogie Woogie

Als Andy Warhol erklärte, dass in Zukunft jeder Mensch für 15 Minuten berühmt sein werde, hatte er wahrscheinlich gar nicht geahnt, wie wahr sich dies noch erweisen sollte.

In kurzer Zeit hat es die Medienindustrie ermöglicht, aus Menschen berühmte Persönlichkeiten zu machen. Es ist nicht mehr vonnöten, ein besonderes Talent zu besitzen. Heutzutage kann wirklich jeder, der in irgendeiner Weise Unterhaltung produziert, eine ‚berühmte Persönlichkeit' werden. Dann setzen Massenmedien und Popkultur alles daran, dass diese ‚Berühmtheiten' als Spektakel konsumiert werden; sie werden mit Bedeutung ausgestattet, was eigentlich mit dem eigentlichen Wert nichts zu tun hat.

Dies trifft heute besonders auf die westliche Welt zu, wo sich die Grenze zwischen Stars und Fans aufgelöst hat: Eine berühmte Persönlichkeit ist geschaffen, sobald Fanclubs, Klatschkolumnen und TV-Reality-Shows dies behaupten.

Es begann mit dem Personenkult, gefördert durch das sowjetische Regime. Endlich war der politische Führer nicht mehr jemand, der durch göttliche Rechte geölt wurde, sondern eine Ikone gewöhnlicher Menschen war. Die sowjetischen politischen Führer und Pop-Helden waren auf eine Weise die Kehrseite der Medaille des Hollywood-Starsystems - beide verkörperten Träume eines besseren Lebens.

Um das Thema des Starkults sowie der modernen Helden zu erforschen und diese in einen vielfältigen internationalen Zusammenhang zu stellen, bringt die Ausstellung Stardust Boogie Woogie sieben Künstler aus verschiedenen Ländern und Kontexten zusammen. Ihre Arbeiten handeln vom Begriff des Starkults und seinem dazugehörigen Lebensstil (Jessica Voorsanger, Jane Mulfinger, Marcela Iriarte), vom sozialistischen Personenkult (Christian de Lutz, Tania Antoshina) und von der Popkultur (Bob & Roberta Smith, Mo Foster).

-Francesca Piovano

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