Atelier Soldina

Minimal actions von Manuela Macco

Italienische Künstlerin Manuela Macco präsentiert am 28.5.10 in Atelier Soldina eine speziell für diesen Ort entwickelte Performance „Dress“. Wie auch in ihrer vorherigen Arbeit „Taci, anzi parla“ („Schweig, oder doch sprich“), die sie in den Schaufenstern der Turiner Geschäften (Stadtteil San Salvario) neulich zeigte, nimmt die Künstlerin Bezug auf den zeitgenössischen feministischen Diskurs und auf die Stellung der Frau in der postfeministischen Gesellschaft. Der Titel der Turiner Performance ist direkt dem Werk von Carla Lonzi, einer bekannten italienischen Kunstkritikerin und Feministin entliehen (Taci, anzi parla. Tagebuch einer Feministin). In diesen zwei letzten Arbeiten geht es der Künstlerin um den Ausdruck der weiblichen Individuation.

In ihrem Projekt „Dress“ hüllt Manuela Macco ihren nackten Körper in ein Kleid aus Papierblattern, die sie im Zeitlupentempo von den Wänden der Galerie abreißt, bis er sich in einen verformten Papierhaufen verwandelt. Mit ihrer Performance reflektiert die Künstlerin den manipulierenden Einfluss der Massenmedien auf die Entstehung des Selbstbildes der Frau.

Manuela Macco absolvierte die Philosophische Fakultät der Turiner Universität im Fachbereich Kunstwissenschaft und realisierte seitdem mehrere „minimal actions“ basiert auf langsamen und stillen Körperbewegungen, die dem Sich-Hinein-Hören in die Körperbotschaften folgen und zuweilen in das „not doing“ überfließen. Ihr künstlerisches Interesse gilt hauptsächlich Problematiken der Geschlechteridentitäten sowie der Rolle des Körpers als Instrument der Selbsterkenntnis und die Schnittstelle zwischen Innen und Außen. Sie lebt und arbeitet in Turin (Italien), wo sie einen eigenen Kunstprojektraum betreibt.