Eröffnung
10. dezember 2004
von 10.12.2004 - bis 15.12.2004
die stille der menschen und der architektur
betrachtung meiner arbeit aus eigener sicht:
in meinen arbeiten spielen die menschen die wichtigste rolle. obwohl die architektur mittlerweile das hauptmotiv ist, funktioniert sie eher als eine bühne/kulisse für eine handlung, die dem betrachter offen bleibt. jederzeit könnte ein mensch die bühne betreten – oder das bild ist vom menschen verlassen worden. er hinterlässt die leeren gebäude, doch es drängt sich eine geschichte auf. ich räume meine bilder leer, um platz zu machen für geschichten.
die wenigen menschen, die sichtbar sind, bleiben anonym, still; eine stille im sinne von leere und verlassenheit.
meine motive finde ich in zeitschriften, zeitungen, büchern oder ich fotografiere selbst im urbanen raum. es sind keine spektakulären motive. immer vereinfache ich die motive sehr stark; die architektur wird zusätzlich durch das weglassen oder umändern vieler details stark verfremdet. durch das verfremden wird ein schritt neben die realität gemacht, ein kleines stolpern, durch das sich der blick auf die realität verschiebt und eine welt neben der realen welt entstehen lässt.
ein gebäude ist neben der funktionellen seite immer auch ein stück spiegelbild einer gesellschaft. ich versuche durch das starke vereinfachen, verfremden der architektur eine art kern freizulegen, der einerseits etwas zeigen, andererseits aber auch etwas verbergen soll. wer bewohnt so etwas? was ist in dem gebäude?
bei stadtwanderungen, wenn ich nach motiven suche, habe ich oft das gefühl schwer eindringen zu können in das leben eines gebäudes, ja sogar in die struktur ganzer stadtteile. ich habe auch das gefühl, dass viele menschen, die in diesen räumen leben, dies genauso wenig können, dass diese menschen vielleicht das gefühl haben, sich in einer art vakuum zu befinden. vor allem dies möchte ich darstellen.
ute robitschko
vita
*1968 in eppingen
1986 – 88 ausbildung zur maler – und lackiererin
1990 – 93 ausbildung zur offsetdruckerin
1996 – 01 studium der malerei an der akademie der bildenden künste karlsruhe bei prof. gustav kluge
1998 dreimonatiges erasmus stipendium an der ecole des beaux arts in rouen, frankreich
2001 diplom
2001 – 02 meisterschülerin bei prof. gustav kluge
lebe und arbeite seit oktober 2002 in potsdam
seit oktober 2003 (bis oktober 2004) ergänzungsstudium an der universität der künste berlin am institut für kunst im kontext
ausstellungen
1996 „drei frauen“ gruppenausstellung des zeichenprojektes pforzheim
1999 1. karlsruher museumsnacht „slides, sound & sushi“ diashow karlsruher kunststudenten im kunstverein karlsruhe
4/2001 „one night stand“ eintägige einzelausstellung tullastrasse karlsruhe
5/2001 „spezialitäten“ gruppenausstellung karlsruher kunststudenten in der südstadt karlsruhe
5/2002 ausstellung der meisterschülerinnen der akademie der bildenden künste karlsruhe im kunstverein offenburg
2001 – 03 mitglied der poly produzenten galerie e.v. in karlsruhe
6/2002 „polyphon“ gruppenausstellung der poly produzentengalerie im kunstverein karlsruhe
11/2002 „4x“ jahresausstellung der poly produzentengalerie karlsruhe
9/2003 „open days, open nights“ siebentägiges offenes atelier in potsdam
7/8 2004 ausstellung der endrundenteilnehmer des kunstpreises stiftung kunst und kultur der stadtsparkasse magdeburg im lichthof der stadtsparkasse magdeburg
autor: ute robitschko, foto: bitte bei der künstlerin erfragen