"Zwischenreiche"
Vinzenz Fengler - Fotografien und Videoinstallation
Nadia Lafi - Zeichnungen
Laufzeit: 25.10.13 - 27.10.13
Vernissage: 25.10.13 um 19.00 Uhr
Öffnungszeiten: Samstag: 14 - 19.00 Uhr, Sonntag: 14 - 19.00 Uhr
Die Zeichnungen von Nadia Lafi wirken auf den ersten Blick erdig und frei von jeglichem akademischen Mundgeruch. Bei genauerem Hinsehen scheint aus den Bildern Verschüttetes zu sprechen, Erinnerungsspuren, denen Lafi versucht hat zu einem Ausdruck zu verhelfen. Es geht ihr, sagt sie, um Resilienz im ursprünglichen Sinne; und auf soziale und/oder kulturelle Ressourcen zurückzugreifen bedeutet – nicht nur, aber eben auch – sich der Erinnerung zu bedienen. Dieses Annähern an den richtigen Ausdruck, das Verwerfen und Wiederannähern, läßt sie als Schichten dieses Prozesses sichtbar stehen; die Reparaturen auf den Blättern wirken wie alte Prägungen, die nicht löschbar sind.
Vinzenz Fengler versucht mit seinen Photographien die für ihn negative Kraft emotionsaufgeladener spiritueller Bilder und Themen durch Vereinfachung und eine klare, reduzierte Ästhetik zu brechen. Dabei bedient er sich manchmal der direkten regressiven Linie oder auch Umwegen, indem er sich Erinnerungslinien konstruiert, die nicht direkt mit ihm zu tun haben. Dann sucht er zum Beispiel nach Parallelen in der griechischen Mythologie, denen er sich unvorbelasteter und gefahrloser annähern kann.
Das Verbindende in den Arbeiten, und der Arbeitsweise, der beiden Künstler das Regressive im Sinne eines Zurückgreifens auf frühe Bilder. Beide bewegen sich in einem Spannungsfeld aus Erinnertem und Konstruiertem, das erst auf den zweiten Blick positiv konnotiert erscheint; es ist ein Changieren zwischen Wurzel und Krone, Geburt und Tod und dem Dazwischen: dem Jetzt. Und die Räume, die in den Arbeiten sichtbar werden bzw. aus diesen sprechen, sind Zwischenreiche, die Schutzräume der Verarbeitung, aber auch zukünftigen Gestaltens sind, in denen der künstlerische Prozeß stattfinden kann